Samstag, 28. März 2009

Bahnchef Mehdorn ist eine sichere Bank

Wenn der Mehdorn noch für etwas gut ist, dann dafür, dem inzwischen sehr twitter-lastigem Silberlicht einen Anlass zum Bloggen zu geben. Ja, der Mehdorn ist eine sichere Bank, wenn dieser bittere Witz erlaubt ist.
Der Mehdorn hat gerade gesagt, dass er für seinen Rücktritt nicht zur Verfügung steht. Klar, der Mehdorn hat sicher viel zu tun mit dem Abhör-, Daten-, Blogger-, Spitzelskandal und da ist ja auch der unbedeutende weltweite Konzern, den er da so nebenbei führt. Da bleibt keine Zeit, sich auch noch um einen Rücktritt zu kümmern. 
Das ist so selbstlos vom Mehdorn, denn mit dem Rücktritt wäre sicher eine Abfindung fällig, wie sie sonst nur Bänker und Pfusch-Ärzte einstecken.  Dabei ist aber zu beachten, dass angesichts der Schweinereien auf Schienen bei der Bahn dummerweise ein Rücktritt einfach fällig ist.
Deshalb biete ich an, beim Bahn-Rücktritt einzuspringen für den Mehdorn. Ich habe jetzt gerade eh zwei Wochen Urlaub. Hallo Herr Tiefensee, bitte Anfrage einfach per Twitter.

Mittwoch, 25. März 2009

Der Verbindungsblasebalg von Autoscout24

Ganz unkommentiert eine lustige Phishing-Mail von Autoscout24 bei denen ich sicher kein Konto habe:

Aufmerksamkeit!
Liebes Mitglied Autoscout24,

Wir haben kurzlich bemerkt, dass eine oder mehr Versuche in zu Ihrem autoscout24 Konto von einem auslandischen IP Adresse loggen..

Wenn Sie kurzlich auf Ihr Konto zugegriffen haben, wahrend Reisen, durfte der ungewohnliche Klotz in Versuchen von Ihnen eingeleitet worden sein. Jedoch, wenn Sie den Klotz in nicht eingeleitet haben, bitte Besuch autoscout24 sobald moglich, Ihre Identitat zu beglaubigen:

http://www.autoscout24.ch/home/index/login.asp/verify.html

Beglaubigt, dass Ihre Identitat ein Sicherheitsma©¬ ist, das sichern wird, dass Sie die einzige Person mit Zugriff auf das Konto sind.

Dank fur Ihre Geduld, als wir zusammenarbeiten, Ihr Konto zu schutzen.

Fur mehr Informationen sieht bitte den Verbindungsblasebalg:

http://about.autoscout24.com/de-de/au-company/au-company-agb/au-company-agb-as24.aspx

Freitag, 6. März 2009

Silberlicht ruft zum PR-Streik auf

Die Warnstreikwelle der deutschen Brauer rollt. Wie ungemütlich streikende U-Bahn-Fahrer sind oder wie schmerzhaft raffgierig-vorauskassierende Ärzte, haben wir lernen müssen.
Was aber, wenn Berufsgruppen streichen, deren Funktion in der Gesellschaft für die meisten Menschen absolut unklar ist: Bezirkstagspräsidenten, Bürokratiebeauftragte in Brüssel oder PR-Berater?
Wie lange würde unser Alltag ohne uns PR-Len funktionieren? Oder besser: Würde es überhaupt jemand merken?
Zuerst würde wohl ein leises Aufatmen durch die Redaktionen der Republik gehen. Keine Anja-Tanja-Anrufe, keine halbgaren Pressemitteilungen im Fax. Spätestens nach 2 Tagen ohne Kommunikationskräfte würde es seltsam still werden in den neuen Newsrooms und den edelfedrigen kleinen Schreibstuben des Landes. Kommt nichts? Keine Mails? Sollte ich mal Anja-Tanja anrufen?
Auf Twitter liefe ganz schnell gar nichts mehr ohne die treibende Kraft der selbstherrlichen Selbstdarsteller ("Heute wieder 342343453543457345 Neukunden abgefertigt. Alle Achtung!").
Viel schlimmer als der Aufwand, jetzt plötzlich selbst Themen zu recherchieren, wäre das furchtbare Gefühl der Vernachlässigung bei den Journalisten und noch viel mehr bei den Bloggern im Lande. Bin ich nicht mehr wichtig? Fragt mich keiner mehr?
Unsere geliebte Medienzielgruppe würde uns in Grund und Boden schreiben. Wie wir uns das erlauben könnten. Ob wir keinen Funken Verantwortung mehr hätten. Die BILD-Zeitung würde uns auf eine Stufe mit den Vorauskasse-Ärzten stellen.
Ihr würdet uns hassen, weil ihr uns liebt. Keine Angst, wie lieben euch auch, liebe Medienzielgruppe. Wir sind Profis, wir kommunizieren mit Herzblut und wir bringen mit euch zusammen Meinungen in Bewegung. Wir pitchen per Twitter, wenn eine Diva das will. Wenn ihr das so wollt, tanzen wir für euch. Alles nur um euch zu zeigen: Wir sind besser als Ärzte!

Dienstag, 3. März 2009

Alice im Cerealienland

Klar, Marken sollen uns fesseln, aber ich finde, Kinder Country geht da ein Stück zu weit. Wie das Markenfachblatt W&V bemerkt, "entführt" Kinder Country die Kunden "in eine Cerealien Welt".
W&V berichtet direkt vom Tatort und wie immer geht es um eine Frau, die in diesem Fall "beim Verzehr eines Riegels in die Kinder Country-Welt" eintaucht. Die Ärmste, aber selbst schuld, auf den Trick sind schon Hänsel und Gretel reingefallen. Haben euch eure Eltern nicht vor Fremden gewarnt, die mit Cerealien locken?
Anscheinend nicht, und deshalb landet die Frau "in eine[r] animierte[n] Idylle aus Cerealien, die in Milchcreme fallen", heißt es weiter. Wie man sich das vorzustellen hat findet man nicht nur auf den "allen reichweitenstarken TV-Stationen in Deutschland" sondern praktischerweise auch auf der Website der Entführer.

Was lernen wir daraus:
  • Cerealien, die in Milchcreme fallen, hält die W&V für idyllisch.
  • Der Agentur Jung von Matt/Spree fällt zwar nicht viel Neues ein, aber dafür erhält man nette Musik und eine ordentliche Website dazu.
  • Die Website ist wirlich gut!